Im Wesentlichen steuert Smart Charging die optimale Ladung eines Elektrofahrzeugs, indem es die maximale Laderate erhöht bzw. verringert, um allen an einem Standort parkenden Fahrzeugen die gleiche zur Verfügung stehende Kapazität, anzubieten. Smart Charging kann zu erheblichen finanziellen Einsparungen für Netzbetreiber, CPOs und eMSPs führen, wodurch Fahrer von Elektrofahrzeugen letztendlich profitieren. Allerdings kann Smart Charging auf zwei unterschiedliche Wege eingerichtet werden: lokal oder cloudbasiert. Beide Systeme können sehr gut funktionieren – aber wie unterscheiden Sie sich und welches Modell passt am Besten zu Ihrem Business?
Der lokale Ansatz
Lokale Netzwerke für Smart Charging entstehen, wenn Ladestationen untereinander per Kabel verbunden werden, und über ein vom Hersteller entwickeltes, proprietäres Protokoll kommunizieren. Dabei können Ladestationen unterschiedlicher Hersteller nicht miteinander kombiniert werden. Hat sich der Betreiber einmal für einen Hersteller entschieden, muss er im Falle einer Ausweitung der Ladestationen entweder bei demselben Hersteller bleiben oder alle Ladestationen austauschen. Mit einer cloudbasierten Lösung ist hingegen jede Kombination von Ladestationsherstellern möglich – da die Ladesäulen einfach über die Cloud mit einander verbunden werden.
Begrenzte Möglichkeit der standortbezogenen Skalierung
Bei einer lokalen Lösung kommunizieren alle Ladestationen über das selbe Datenkabel. Dadurch ist die Anzahl der Ladestationen im lokalen Smart-Charging-Netzwerk begrenzt. So befinden sich üblicherweise maximal 25 bis 40 Ladestationen in einem lokalen Netzwerk. Mit einer cloudbasierten Lösung ist die Anzahl der Ladestationen, die gleichzeitig gesteuert werden können, praktisch unbegrenzt.
Multi-Stakeholder-Optimierung
Eine lokale Lösung kann nicht mit der Außenwelt kommunizieren. Es ist daher nicht möglich, externe Faktoren wie z. B. individuelle Fahreranforderungen, Netzzwänge, Netzbetreibersignale, Fahrzeugreservierungssysteme, TSO-Steuersignale oder Tarifinformationen, zu berücksichtigen. Eine cloudbasierte Lösung ermöglicht Ihnen all diese Informationen zu berücksichtigen – und kann außerdem um eine zusätzliche API erweitert werden, um neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Aufbau von Ladeinfrastruktur über größere räumliche Distanzen
Lokales Smart Charging erfordert Datenkabel zwischen allen Ladestationen – dadurch ist die maximale Entfernung zwischen den Ladestationen in einem lokalen Netzwerk auf etwa 100 bis 200 Meter beschränkt. Befinden sich Ladestationen beispielsweise an der Vorder- und Rückseite eines großen Gebäudes, ist die Verlegung der notwendigen Datenkabel mit hohen Kosten verbunden. Mit einer cloudbasierten Lösung können Ladestationen über eine sehr große Fläche hinweg verteilt werden.
Installation
Ein lokales Smart-Charging-Netzwerk muss vor Ort von einem gut ausgebildeten Installateur eingerichtet werden. Dieser muss über spezifische Kenntnisse verfügen, um die Datenkommunikationskabel anzuschließen und die einzelnen Ladestationen im Netzwerk zu konfigurieren. Eine cloudbasierte Lösung ist hingegen sehr einfach zu installieren und somit benötigen Installateure keine zusätzliche Schulung. Das Smart Chargings System kann zudem über die Ferne konfiguriert werden.
Robustheit
Zwar ist ein lokales Smart-Charging-Netzwerk relativ robust, allerdings muss bei einem Defekt (z. B. einem Bruch im Datenkabel) das Problem vor Ort behoben werden – das könnte dazu führen, dass das Laden für einige Tage nicht möglich ist. Bei einer cloudbasierten Lösung können natürlich auch Störungen auftreten, aber die gesamte Kommunikation und der gesamte Service basieren auf dem Prinzip der „Selbstheilung“: Sowohl das Kommunikationsnetzwerk als auch die Cloud werden sich selbst wiederherstellen. Das Smart-Charging-System wird automatisch rund um die Uhr überwacht und Probleme werden sofort aus der Ferne behoben.
Eine zukunftssichere EV-Ladeinfrastruktur
Haben Sie alle diese Faktoren beim Aufbau Ihres Ladenetzes berücksichtigt? Möchten Sie mehr über die Vorteile des Smart Chargings erfahren? Lesen Sie hier mehr.