Der EV-Lademarkt besteht aus einer Vielzahl von Unternehmen, die als Ladesäulenbetreiber (CPO) oder Mobilitätsdienstleister (EMSP) agieren. CPOs installieren und verwalten Ladeinfrastruktur, während EMSPs Verträge und Ladeabonnements mit Fahrern abschließen.
Die Tätigkeiten von CPOs und EMSPs überschneiden sich jedoch immer mehr, da der EV-Lademarkt sich zunehmend weiterentwickelt und Unternehmen ihr Geschäftsmodell mit neuen Dienstleistungen erweitern.
Trotz dieser Entwicklungen ist das Hauptaugenmerk des ESMPS, das Laden von Elektroautos für Fahrer zu vereinfachen. Um dies zu erreichen, sind Mobilitätsdienstleister angehalten:
- Fahrern Zugang zu einem großen Netz an Ladestationen zu bieten – in der Regel über eine einzige Ladekarte oder App. Dabei können EMSPs Transaktionen ladestationsübergreifend standardisieren und Abrechnungs- und Bezahlvorgänge vereinfachen.
- Das Fahrerlebnis nachhaltig zu verbessern – Durch Zusatzfunktionen wie Roaming oder personalisierte Ladeempfehlungen können Mobilitätsdienstleister sich von konkurrierenden Unternehmen differenzieren. Auch Pannenhilfe, Rabatte beim Einkaufen, oder ein Lade-Karten-Abo können wichtige Alleinstellungsmerkmale sein, die die Kundenbindung nachhaltig fördern.
Bereitstellung von Informationen zu einzelnen Ladevorgängen
EMSPs sind dafür zuständig, Fahrern wichtige Daten zu den Ladestationen in Echtzeit bereitzustellen. Diese Daten umfassen die Verfügbarkeit (frei/besetzt/außer Betrieb), den Typ (AC/DC und unterstützte Steckertypen) und das Preismodell der jeweiligen Ladestationen, sowie die voraussichtliche Ladezeit.
Auch der Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen und weitere avancierte Angaben können Fahrern mitgeteilt werden, um ihnen die Wahl ihrer bevorzugten Ladestationen zu erleichtern.
Die transparente Übermittlung von Daten kann die Kundenzufriedenheit nachhaltig steigern. So verhindert Sie beispielsweise, dass E-Autofahrer erst vor Ort an der Ladesäule feststellen, ob diese besetzt oder nicht einsatzbereit ist. Zudem helfen aktuelle Daten Fahrern, alternative Ladesäulen zu finden, und ermöglich Ihnen, eine breite Palette von Dienstleistungen im gesamten EMSP-Netz in Anspruch zu nehmen.
Ausgabe von Ladekarten
Eine weitere Aufgabe von Mobilitätsdienstleistern ist die Entwicklung und Bereitstellung von Ladekarten oder Apps, welche die Lade- und Bezahlvorgänge beschleunigen. Über Ladekarten erhalten Fahrer oft günstigere Tarife oder Rabatte bei Ladesäulenbetreibern, die mit dem EMSP zusammenarbeiten.
Verwaltung und Ausbau von Roaming-Netzen
EMSPs können Roaming-Vereinbarungen abschließen, um Ladestationen außerhalb ihres direkten Netzes für E-Autofahrer zugänglicher zu machen. Dabei wählen sie zwischen Peer-to-Peer Verbindungen mit einzelnen CPOs, oder Roaming-Hubs, wie Hubject, Gireve und e-clearing, um schnell Beziehungen zu mehreren CPOs aufzubauen.
Ein großer Vorteil von Roaming ist, dass das EMSPs Ladedienstleistungen auch außerhalb ihres direkten Netzes anbieten, wobei Fahrer jedoch zu im Voraus festlegten Tarifen laden können. Diese Tarife sind im Durchschnitt wesentlich günstiger als die Gebühren, die beim Ad-hoc-Laden anfallen.
Endnutzer-Abrechnung
Neben Partnerschaften mit CPOs und EMSPs kümmern sich Mobilitätsdienstleister auch um ein attraktives Preismodell für ihre Fahrer. Viele EMSPs nehmen einfach die Basisgebühr des jeweiligen Ladesäulenbetreibers und geben diese mit einem Zuschlag an den Fahrer weiter.
Sie können ihren Kunden aber maximal entgegenkommen, indem sie komplexe Tarifstrukturen vereinfachen. Dies stärkt das Vertrauen in den EMSP und die zusätzliche Transparenz kann Fahrern helfen, den passenden Tarif für sich auszuwählen.
Nach Abschluss des Ladevorgangs oder am Monatsende stellt der EMSP seinen Fahrern die vertraglich vereinbarten Gebühren in Rechnung. Diese basieren auf den von den Ladesäulenbetreibern gelieferten Nutzungsdaten, und umfassen im Fall von Ad-hoc-Ladevorgängen auch Informationen zum Ladevorgang selbst.
Wenn Sie mehr über die unterschiedlichen Rollen in der EV-Ladebranche erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen zudem unseren Beitrag über den Aufgabenbereich eines Ladesäulenbetreibers (CPO).